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Bequem Sitzen – News

Das Sofa wird zum zentralen Ort der Wohnung. Es muss groß, flexibel und vor allem wahnsinnig bequem sein. Je opulenter, desto besser. Anbei ein paar Neuheiten...


Weiche Zeiten

Das Sofa wird immer mehr zur Sitzinsel und zum zentralen Ort der Wohnung. Es muss möglichst groß, total flexibel und vor allem wahnsinnig bequem sein. Je opulenter, desto besser. Gleich zwei Sofas auf dem Salone del Mobile weckten übrigens Arktis-Assoziationen.

Auf einer Eisscholle dahintreiben und sich an den Rücken eines riesigen Eisbären lehnen: Dieses Erlebnis ist im wahren Leben wohl den wenigsten vergönnt und wahrscheinlich auch nicht besonders zu empfehlen. Dass auch erwachsene Menschen von einer solchen Szene träumen, war auf dem Stand von Edra auf dem Salone eindrucksvoll zu besichtigen: Denn das Sofa „Pack and Chiara“ stellt exakt diese Situation nach – und war der Star. Alle wollten mal probesitzen oder zumindest das flauschige Fell berühren. Auch Patricia Urquiola weckte mit ihrem Sofa Floe für Cassina Arktis-Assoziationen. Für dieses Sitzmöbelprogramm ließ sie sich von Eisbergen inspirieren – ohne für Unterkühlung zu sorgen. Ihre „Eismassen“ wirken vielmehr warm, weich und sehr komfortabel.

Bequeme Sofas in runden, organischen, mitunter opulenten Formen und aus weichen, luxuriösen Oberflächen sah man in Mailand en masse. Passend zum nach wie vor vorhandenen Samt-Trend kommen jetzt selbst Fransen zurück, gezeigt zum Beispiel von Mooi: Lorenzo Bozzoli hat sein Sofa Amani mit einem fransigen Farbverlauf versehen. Gleichzeitig gibt es viele Modelle aus edlem Leder, bevorzugt in hellen Brauntönen. Wie gut das aussehen kann, beweist Walter Knoll mit Tama Living von Eoos.

Und selten ist ein Sofa einfach nur noch ein Zwei- oder Dreisitzer. Modul-Modelle sind zum Standard geworden. Piero Lissoni war gleich mit einer ganzen Palette modularer Sitzmöbel vertreten: SAKé für B&B Italia, Avio für Knoll International und Lipp Dormeuse für Living Divani hat er entworfen. Auch das Grand Sofà von Antonio Citterio für Vitra eröffnet eine Vielzahl von Varianten. Citterios Sitzinsel soll ganz klar im Zentrum des Raumes stehen – verschmilzt die Sofalehne doch mit einer rückseitigen Ablage.

Das Sofa ist nicht mehr nur Lese-, Relax- und Fernsehort. Hier wird auch gearbeitet und gegessen. Da haben es unbequeme Esstischstühle schwer. Kein Wunder also, dass auch Stühle immer komfortabler werden. Die Bouroullec-Brüder zum Beispiel präsentierten ihren Softshell Side Chair für Vitra auf dem Salone. Er ist nicht nur gepolstert, sondern enthält im oberen Teil der Rückenlehne biegsame, vertikal angeordnete Lamellen, die das Stück extrem bequem machen. Selbst den Stuhl-Klassiker Standard von Jean Prouvé hat Vitra jetzt in der Version SR gepolstert im Programm. Es brechen weiche Zeiten an.