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Eames Fiberglass Chair

Nach über 25 Jahren gibt es die Eames Chairs jetzt wieder aus Fiberglas bei Vitra.


Ein Original kehrt zurück zu seinen Wurzeln

Nach über 25 Jahren gibt es die Eames Chairs jetzt wieder aus Fiberglas bei Vitra. Neue Produktionsmethoden erlauben die Verwendung des schwierigen, aber spannenden Materials.

Ray und Charles Eames waren nicht nur geniale Gestalter, sondern auch an neuen Materialien äußerst interessiert. Als sie 1950 die „Fiberglass Chairs“ auf den Markt brachten, nutzten sie ein Material, das bis dato fast ausschließlich im militärischen Flugzeug- und Bootsbau verwendet worden war. Fiberglas ist gut formbar, aber dennoch fest und außerdem industriell produzierbar. Ihr preisgünstiger multifunktionaler und in vielen Farben hergestellter Stuhl, dessen einteilige, organische Schale sich mit verschiedenen Untergestellen kombinieren lässt und damit unterschiedlichste Anforderungen erfüllen kann, wurde zum Hit. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich der nahezu unzerstörbare Fiberglass Chair zu einem der bekanntesten Möbelklassiker des 20. Jahrhunderts. Ab 1957 produzierte Vitra die vielseitigen Stühle für den europäischen Markt. Bald aber verdrängten günstigere Materialien das Fiberglas, zumal bei der Produktion von glasfaserverstärktem Kunststoff reizende Dämpfe entstehen. Anfang der Neunzigerjahre stoppte Vitra die Produktion von Fiberglasschalen. Erst zehn Jahre später nahm das Unternehmen die Stühle wieder ins Programm, hergestellt allerdings aus umweltverträglicherem, aber leider auch ästhetisch langweiligerem Polypropylen. Erst jetzt hat man beim Schweizer Produzenten eine Möglichkeit gefunden, den „Eames Fiberglass Chair“ in einem verbesserten Verfahren unter „Mitarbeit“ von Robotern wieder aus dem Originalmaterial in sechs der frühen Farben herzustellen – erhältlich ab Oktober.